Der erste Sport, in dem Frauen und Männer das gleiche Preisgeld kriegen ...
Good morning love,
😎 ich bin frisch aus Cornwall zurück. Vier Tage gefüllt mit Freunden, Cider und surfen – für mich die Traumkombination. Ich fahre inzwischen selten an Orte, wo man nicht surfen kann. Nicht, weil ich das besonders gut könnte, aber weil es mir wahnsinnig viel Spaß macht – und die flachste Lernkurve meines Lebens nach vier Jahren nun endlich ein wenig nach oben zeigt.
Ich habe weder Ambitionen jemals Wellen höher als 2 Meter zu surfen, noch rechne ich mir Chancen auf irgendwelche Sponsorendeals aus. Deswegen war meine persönlich Erfahrung mit der Surfszene bisher ziemlich inklusiv und entspannt.
Dass es mit der Toleranz und Offenheit schnell vorbei ist, sobald es um Wettbewerb, Sponsoren und das Geschäft geht, zeigt dieses beeindruckende Storytelling der New York Times. Hier wird ans Licht gebracht, mit was für harten Mittel die mächtigen Männer der Big-Wave-Szene lange gekämpft haben, um Frauen aus "ihrem" Sport rauszuhalten. Frauen dürfen gerne in knappen Bikinis und wallendem Haar mit Longboards spielen, aber in den großen Wellen hätten sie nichts zu suchen – an dieser Grundstimmung hat sich seit den 60ern wenig geändert.
🏄♀️ Daniel Duane erzählt eine Geschichte von schamlos offenem Sexismus, von Männern, die sich durch mutige Frauen in ihrer Männlichkeit beschnitten sehen – und er erzählt von vier unglaublich toughen Frauen, die sich nicht nur unerschrocken in 15 Meter hohe Wellen stürzen, sondern auch in zähen Kämpfen dafür gesorgt haben, dass die World Surf League als weltweit erste Sportliga seit 2018 das gleiche Preisgeld für Männer und Frauen ausschreibt. Kann sich die Fifa vielleicht eine Scheibe von abschneiden.
Doch nicht nur an der Spitze des Surfsports wird offen diskriminiert. In einigen der beliebtesten Reisezielen für westliche Surfer*innen, dürfen Frauen und Mädchen kein selbstbestimmtes Leben führen – zum Beispiel in Sri Lanka.
Frauen sollen sich hier um Familie und Haushalt kümmern, wer als Frau im Line-up gesehen wird, beschmutzt den Ruf der Familie. Doch der Arugam Bay Surf Club hat es sich zur Mission gemacht, Mädchen aus dem Ort surfen beizubringen, und gibt ihnen so die Perspektive, irgendwann als Surflehrerinnen ihr eigenes Geld zu verdienen – ein Ansatz, der von vielen Männern vor Ort nicht gern gesehen wird. Zu Beginn mussten die Club-Gründerinnen die Frauen heimlich zum Strand schleusen, seit 2018 ist er Sri Lankas erster offizieller Surf Club nur für Frauen, Tolle Frauen!
⭐️ Wenn du deine Woche geplant hast, ohne auch nur eine Minute für Quality Time mit deinen Freund*innen einzuplanen, empfehle ich dringend diesen Text von Bianca Bass. Ich muss dazu gar nicht viel sagen, außer:
"In many ways, friendship in adulthood is one of the highest forms of love imaginable. Unlike marriage, there’s no financial benefits or ceremonial recognition. It’s simply two people, meeting up, for the sake of conversation. What could be more beautiful than that?"
🍿Heute abend aber lieber Netflix statt Social Life? Und am liebsten was Seichtes? Ist auch voll ok. Cate Sevilla erklärt uns, warum wir in stressigen Zeiten lieber die drölfzigste Wiederholung Friends anstatt der neuen Folge Handmaid's Tale gucken und warum das nicht nur normal, sondern auch sehr gesund ist.
In diesem Sinne beende ich meinen Sonntagabend nun mit einer Folge Modern Family (Staffel Acht ist endlich auf Netflix 🎉) und wünsche dir einen fabelhaften Wochenstart. Ich freue mich wie immer, wenn du den Newsletter an deine Liebsten weiterleitest oder mich im sozialen Netz vertaggst.
Liebe Grüße,
Anna