Niemand wird dir erlauben, Spaß zu haben
Hallöchen!
Ich habe dieses Wochenende nichts geschafft. Also nichts was sich unter dem Buzzword "adulting" zusammenfassen lässt. Stattdessen bin ich u.a. vollbekleidet in die Alster gefallen, habe Eis zum vollwertigen Abendessen erklärt und Sonntagmittag bei 30 Grad im Schatten Bier getrunken. Es fühlte sich kindisch an – und war großartig.
Es war ziemlich genau das, was Amanda Shapiro in diesem Artikel als "Grown-up fun" bezeichnet. Vor allem ab dem 30. Geburtstag, schreibt sie, tun wir uns immer schwerer, die Handbremse zu lösen und einfach Spaß zu haben. Weil Übermut ab einem gewissen Alter kritisch beäugt wird und wir unsere Freizeit damit verbringen, pflichtbewusst To-Do-Listen abzuarbeiten. Ihr Text ist ein wunderbares Plädoyer dafür, mehr Unsinn zu machen – das kann dir nämlich niemand verbieten außer du selbst.
"Grown-up fun, I'd argue, is the inverse of adulting. It tips over the junk drawer of adulthood and refills it with everything we thought we weren’t supposed to do, everything we’ve always wanted to try but never did. It allows fun to take its rightful place in our lives instead of being something we explain away, apologize for, or regret."
☀️ Im Sommer ist Spaß haben ganz easy, oder? Nicht unbedingt, schreibt Gyan Yankovich auf Manrepeller. Sie erzählt von einem Gefühl, dass viele kennen werden: Dass der Sommer die besten Zeit des Jahres sein MUSS und dass DIESER Sommer besser werden muss als jeder davor. Also plant man Roadtrips, Grillpartys, Open Airs – bloß nix verpassen! Was genauso viel Spaß, aber nur eine Bruchteil des Stresses bringt? Steht in dieser Liste (Punkt 1: frische Mangos essen. Yes please).
Oh, und: Charlotte Roche. Die hat neuerdings einen Podcast namens Paardiologie, in dem sie mit ihrem Mann über ihre Beziehung spricht (dürfte dank PR-Großoffensive jeder mitbekommen haben). Die Pilotfolge des Podcasts hat mir aber irgendwie ein seltsames Bauchgefühlt gegeben. Viel zu voyeuristisch, dachte ich. Cringe!
Naja, und dann spricht Charlotte mit ze.tt-Autorin Mareice Kaiser und erklärt, warum mir das so geht: "Gefühle auslösen durch Gefühle mitteilen, das ist meine Arbeit. Das ist manchmal nicht cool und auch nicht witzig." Ja, stimmt. Auch der Rest des Interviews lohnt sich. Es geht um Kommunikation, Älter werden – und natürlich um Sex. Viel um Sex.
Achso, wie ich in der Alster gelandet bin? So. Nur ohne Hund.
Komm gut in die Woche!
Liebe Grüße,
Anna
🇬🇧 PS: Ich überlege, den Newsletter auf Englisch zu schreiben, da ich ja sowieso meist zu englischsprachigen Artikeln verlinke. Thoughts?